Bauunternehmen
setzen zunehmend auf Trends wie zum Beispiel Mentoring. Das Konzept zieht sowohl bei Berufseinsteigern als auch bei „alten Hasen“, die sich von einem
erfahrenen Mentor begleiten lassen wollen.
Es gibt viele, externe Mentoringprogramme, die branchenspezifisch sind und
exakt zueinander passende Mentoren und „Mentees“ zusammenbringen. Mentoring
hilft engagierten Berufseinsteigern nicht nur beim professionellen Einstieg,
sondern nachgewiesenermaßen auch bei ihrer persönlichen Entwicklung.
Mentoren geben Erfahrungen und Methodenkompetenzen an Mentees weiter und helfen
ihnen damit, im Berufsleben schnell und sicher Fuß zu fassen. Im Idealfall
treffen sie sich mindestens einmal im Monat. Dann werden Fragen und
Schwierigkeiten gemeinsam durchgegangen und Lösung-orientiert behandelt. Fragt
sich also, was die besten Taktiken für ein effektives Mentoring sind und wie dem
Mentee gute Ratschläge erteilt werden?
Fehleranalyse erst zum Schluss
Mentoring
hat einen ganzheitlichen Aspekt und ist nicht nur auf Fehlerbehebung
ausgerichtet. Das bedeutet automatisch, den Fokus nicht zu früh auf die
Fehleranalyse zu verlagern.
Bevor Sie mit Ihrem Mentee zielgerichtete Lösungsansätze finden, muss eine
gegenseitige Vertrauensbasis geschaffen sein. Beginnen Sie damit also so früh
wie möglich! Lernen Sie Ihren Mentee richtig kennen und achten Sie darauf, dass
Unklarheiten und Unsicherheiten bei den Treffen einen sicheren Platz haben. Ein
guter Mentor bietet seinem Mentee einen neutralen, sicheren Ort, an dem alles,
also Herausforderungen, Probleme und natürlich auch Positives, ohne direkte
Wertung des Mentors angesprochen werden kann und sollte.
Genau zuhören
Das ist ein Fakt, der so einfach wie effektiv ist. Ein guter Mentor hört
seinem Mentee genau zu. Er achtet dabei vor allem auf den Subtext. So werden
etwaige Unsicherheiten ernst genommen und nicht als Anfängerschwierigkeiten abgetan.
Offene Rückfragen sind das Mittel, mit dem Ursachenforschung betrieben wird.
Das hilft Mentees dabei, kausale Zusammenhänge im eigenen Verhalten zu erkennen
und entsprechend zu ändern, wenn es notwendig wird.
Raum für ausreichend Emotionen geben
Gerade am Anfang der Karriere ist es schwierig, den persönlichen
Bedürfnissen ausreichend Platz einzuräumen und mit den beruflichen Zielen in
eine austarierte Balance zu bringen. Wichtig ist, die persönliche Ebene im
Mentoring nicht außer Acht zu lassen. Mentoren gehen mit positivem Beispiel
voran und geben ihren Mentees ausreichend Gelegenheit, alles loszuwerden, was
ihnen auf dem Herzen liegt.
Sie sind empathisch und verständnisvoll, denn deren Mentees sollen von
allen Herausforderungen und Stressfaktoren berichten, ohne belastet oder
voreingenommen zu sein. Sie nehmen emotionalen Aspekte ernst und animieren ihre
Mentees dazu, auf ihr Bauchgefühl zu hören und genau darüber zu sprechen.
Immer ausreichend Mut zusprechen.
Die meisten Mentees stehen zum ersten Mal vor echten, beruflichen
Herausforderungen. Vielleicht gehen sie frisch aus dem Studium in den Job und
haben noch nicht das nötige Selbstvertrauen in ihre Kompetenzen, um Lösungen
vorzuschlagen oder Probleme so anzugehen, wie sie es sich wünschen würden.
Der professionelle Mentor spricht mit seinen Mentees über konkrete Vorstellungen und
fokussiert sich dann auf Vorschläge, nicht auf direkte Lösungen. Diese
Führungsarbeit schafft Klarheit durch einen anderen Blickwinkel auf die eigene
Person und Arbeit. Sie bestärkt Mentees in ihren Fähigkeiten. Ein guter Mentor
gibt dem Mentee also das richtige Werkzeug mit auf den Weg, keine fertigen
Lösungen.
Der wichtigste Punkt: Hilfe zur Selbsthilfe!
Darauf bezieht sich der letzte Tipp für erfolgreiches Mentoring im
Bauunternehmen. Anstatt dem Mentee eine Lösung bzw. einen Lösungsvorschlag auf
dem Silbertablett zu servieren, sollte unter Aufzählung diverser Optionen
gemeinsam daran gearbeitet werden. Einerseits fehlt es Mentees an der nötigen
Erfahrung, andererseits fehlt es Ihnen an Kontext, um das Problem ganzheitlich
betrachten zu können.
Gute Mentoren helfen Mentees dabei, sich selbst besser zu
positionieren, sich zu helfen. Sie geben ihnen passende Strategien mit auf den
Weg, die nach Ende des Mentoring-Programms durchaus auch in anderen
Unternehmenssituationen angewendet werden können.
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