Mittwoch, 25. März 2020

Corona-Krise: Unter dem Strich viele Verlierer im Geschäftsleben durch Covid 19


Super- und Drogeriemärkte, Apotheken, Zustell-, Paketdienste, Online-Handel, Software-Hersteller und Online-Dienste haben in der derzeitigen Corona-Krise Hochkonjunktur. Mit 10 – 30% mehr Umsatz gehören sie eindeutig zu den Gewinnern, die Covid 19 generiert. Wer genug Desinfektionsmittel und Toilettenpapier vorrätig hat, zählt ebenfalls dazu. Und alle anderen? Die zählen einfach zu den Verlierern!

ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München mit verhaltener Prognose

Aus dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung kommt derweil folgende Bewertung der Lage:

„Sowohl die Unsicherheit als auch die Abwärtsrisiken sind sehr groß. Niemand weiß genau, wie sich die Absagen und Schließungen wirtschaftlich auswirken. Der weitere Verlauf hängt stark von den weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie und von Entscheidungen in anderen Ländern ab. Umso wichtiger ist nun ein massives und gezieltes Gegensteuern von Bundesregierung, EU und Europäischer Zentralbank (EZB). Gleichzeitig müssen dringend Konzepte entwickelt werden, um die Dauer und Intensität des Lockdown zu begrenzen ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen“ und an anderer Stelle: „Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte bekannt ist“.

Handwerksverband strahlt Zuversicht aus

Der Zentralverband des Deutschen Handwerk begrüßt die derzeitige Koalitionseinigung auf ein Maßnahmenpaket zur Abfederung Corona-bedingter, wirtschaftlicher Folgen. "Für die Wirtschaft muss alles daran gesetzt werden zu verhindern, dass an sich gesunde Unternehmen und Betriebe durch krisenbedingte Liquiditäts- und Kapazitätsprobleme in die Insolvenz geraten und Arbeitsplätze gefährdet werden."

Absagen öffentlicher Veranstaltungen generieren existenzielle Probleme

Die notwendige, starke Einschränkung sozialer Kontakte jeder Art und damit verbunden konsequente Absagen von Messen, Konzerten, offiziellen Veranstaltungen, Meetings oder etwa Kundenkontakten führen aber zwangsläufig dazu, dass es den meisten Unternehmen jetzt bereits unverschuldet an den Kragen geht. Viele müssen vorübergehend schließen, andere stehen vor dem endgültigen Shutdown.

Bauwirtschaft nicht ausgenommen

Auch die Bauwirtschaft kommt an empfindlichen Einbußen nicht vorbei. Schleppende Genehmigungsverfahren aufgrund von Personalengpässen, empfindliche Störungen von Lieferketten und das Fehlen hunderttausender, ausländischer Bauarbeiter werden deutliche Spuren hinterlassen. Verzögerungen im Baufortschritt mit den bekannten Störungen von Termineinhaltungen, Ausbleiben von Übergaben und damit fehlender Liquiditätsergebnisse folgen auf dem Fuße. Da kann auch diese Branche nicht wirklich aktiv gegensteuern.

Finanzielle Einbußen insgesamt nicht zu kompensieren

Viele Firmeninhaber verzeichnen bereits jetzt exorbitante, finanzielle Einbußen, die nicht mehr durch Rücklagen zu kompensieren sind. Diverse Hilfen sind von der Politik beschlossen und zugesagt. Für manche Unternehmen wie Vapiano und MAREDO, die bereits vor der Corona-Krise in Schwierigkeiten steckten, kommen diese aber bereits zu spät. Kein Vorwurf, nur eine Feststellung an dieser Stelle!

Corona legt ganze Industriezweige lahm

Reihenweise werden Mitarbeiter ins Home-Office geschickt oder nehmen Urlaub. Der Einzelhandel außerhalb der Lebensmittelversorgung und die persönlichen Dienstleistungsbereiche sind ohne Ausnahmen geschlossen. Der wirtschaftliche Schaden der Corona-Krise ist immens und bedroht uns alle existenziell.

Klare Vorzeichen einer massiven Rezession

Wenn Fertigungsstraßen stillstehen, ganze Werke und Produktionen heruntergefahren werden, Messen für die Akquisition neuer Kunden ersatzlos ausfallen und Auftragsbücher sich nach und nach leeren, sind das klare Vorzeichen einer drohenden Rezession, die unser Vorstellungsvermögen und unsere Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008/2009 wahrscheinlich bei weitem übersteigt. Die Einschätzung der Bundesregierung sagt ein Minus von -5% für 2020 voraus. Angesichts jahrelangen, positiven Wachstums ist das für ganze Wirtschaftsbereiche ruinös.

Rettungsversprechen sollen in erster Linie beruhigen

Täglich überbieten sich indes Politiker mit gewichtigen Finanzhilfen und Rettungsversprechen. Klar, dass diese versuchen, Ruhe in die volkswirtschaftliche Entwicklung zu bringen. Aber die gesamte Volkswirtschaft werden sie nicht retten können. Droht uns also ein Ausverkauf von „Made in Germany“?

Internethandel gehört zu eindeutigen Gewinnern

Wenn die Corona-Krise irgendwann vorbei ist gibt es Unternehmen, deren Geschäft genau deretwegen läuft wie nie zuvor: der Internethandel gehört dazu. Geschlossene Einzelhandelsgeschäfte und zuhause ausharrende Menschen sorgen dort für mehr und stabile Online-Umsätze, vor allem nach der Krise.

Verantwortlich: Theo van der Burgt (c/o BAUHERRENreport GmbH)

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