Wir erleben zurzeit die größte persönliche und wirtschaftliche Verunsicherung, die Menschen wahrscheinlich je erlebt haben. Keine Rezepte,
kein Impfstoff, dafür jede Menge Verwirrung, Desorientierung und substanzielle
Ratlosigkeit, die wir mit Geld kompensieren wollen. Reicht das auch für die Zeit
nach der Corona-Krise? Werden die Spielregeln, die vor der Krise herrschten,
ihre Gültigkeit wiedererlangen? Was kommt da noch auf uns zu?
Betriebsamkeit fast vollständig auf Eis gelegt
Schul- und Kita- Schließungen, zwischenmenschliche Kontaktsperren,
Geschäfts- und Grenzschließungen, Produktionsstillstände und
Lieferschwierigkeiten in den internationalen Wertschöpfungsketten sowie eine
weitgehend fehlende Nachfrage ziehen gewaltige Umsatzeinbrüche nach sich und
bedrohen unsere Wohlstandsgesellschaft. Für Optimisten unter den
Zukunftsforschern könnte es sein, dass sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr möglicherweise
wieder aufrappelt, allerdings zunächst nur in Größenordnung der Finanzkrise von
2008/2009.
Destabilisierung der globalen Wirtschaft
Covid19 hat zu einer vollkommenen Destabilisierung
unseres weltwirtschaftlich mehr oder weniger eingespielten Miteinanders
geführt. Das wiederum wird von allen Seiten durchgeschüttelt. Sicher nicht nur
negativ, aber: Die Umschichtung unserer Lebens- und Wirtschaftssituation ist gewaltig
und real existent! Prognosen dagegen sind und bleiben schwierig, weil Keiner
weiß, wann ein Ende in Sicht sein könnte, wie das aussehen kann und was danach noch
alles auf uns zukommt.
Unternehmen verschwinden, Arbeitsplätze gehen verloren
Trotz Rettungsschirmen werden viele Menschen ihre Sicherheit
verlieren, weil ihre Arbeitsplätze vorübergehend oder gar dauerhaft wegfallen.
Den Unternehmen geht es aufgrund fehlender, finanzieller Ressourcen nicht gut und
das Hochfahren der Kapazitäten benötigt seine Zeit. Neue Wirtschaftsbereiche
wie etwa die Möglichkeiten von Telekommunikation oder Heimarbeit werden das
kaum kompensieren können.
Die Weltwirtschaftskrise wird die Karten neu mischen
Nichts wird also nach der Corona-Krise mehr so sein,
wie es vorher war. Darin sind sich viele Experten einig. Aber was bedeutet das
für jeden Einzelnen von uns? Ganze Wirtschaftszweige knicken zurzeit ein und
erleben eine Erosion sondergleichen, ohne Aussicht auf eine einigermaßen
positive Perspektive. Andere wiederum profitieren vom im Moment alles
beherrschenden Chaos.
Die Welt ist in einen globalen Krisenmodus gefallen,
in der wir uns neu sortieren müssen
Das Verhalten der Menschen in Sachen
zwischenmenschlicher Kommunikation hat sich zwangsläufig als erstes verändert. Junge
Menschen helfen Alten beim Einkauf und an anderen Stellen und werden
gleichzeitig streng von diesen separiert. Gesellschaftlich gesehen ist das ein erforderlicher
Missstand, weil es zurzeit keine andere Option gibt. Versuche, diesem Umstand etwas
Positives abzuringen, sind dagegen lächerlich. Die Menschen erleben schließlich
jeden Tag das genaue Gegenteil.
Gesellschaft kann danach wachsen und andere
Wertschätzung erfahren
An dieser
Stelle ist es angebracht, Margot Käßmann mit ein paar positiven Worten zu
zitieren: „In diesem Stadium kann niemand sagen, ob die Maßnahmen, die
getroffen wurden, übertrieben und überzogen oder völlig unzureichend sind. Wir
werden mit den Sorgen umgehen müssen. Im Angesicht von so wenigen verlässlichen
Fakten schwankt der Boden zu stark, um jetzt eine verlässliche Debatte zu
führen.“ … und weiter: „Es gibt eine Situation nach dieser Lage. Dann kann eine
Gesellschaft auch an so etwas wachsen, auch der Alltag eine andere
Wertschätzung haben“.
Verantwortlich: Theo van der Burgt
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