Das Ifo-Institut erwartet, wie andere
Sachverständigen-Einrichtungen auch, infolge der Corona-Krise einen massiven
Einbruch der europäischen und damit auch der deutschen Wirtschaftsleistung. Von
-5% bis -50% ist, je nach Institution, die Rede.
Handwerk und Baubranche ebenfalls betroffen
Das spüren vor allem das Handwerk, das aktuell
bereits Umsatzeinbrüche von bis zu 50% vermeldet, und natürlich die Baubranche.
Eine spezielle Studie der Heinze Marktforschung für die Neubau-Wirtschaft sieht
allerdings in dem ganzen Dilemma auch positive Aspekte.
Baugenehmigungen keine Aktienkurse
Baugenehmigungen seien schließlich, so
die Studie, keine Aktienkurse, auch wenn die derzeitigen Auswirkungen vor allem
im Haus- und Wohnungs-Neubau bereits schmerzhafter seien als diejenigen in der
Finanzkrise 2008/2009. Immobilien gehören immer noch zweifelsohne zu den
interessanteren Optionen in bzw. nach einer Krise.
Anzahl Bauanträge ab Mitte 2020 möglicherweise
wieder steigend
Die Anzahl aller Bauanträge dagegen dürfte
in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder ansteigen. „In der Summe wird es bei
einer Stabilisierung bleiben“, geben sich die Autoren optimistisch. Der
Aufschwung im Bereich des Mehrfamilien-Hausbaus bleibe dank der hohen Nachfrage
insgesamt auf stabilem Niveau.
Der Haus- und Wohnungsbau könnte
sich möglicherweise zum Jahresende erholen
Die Genehmigungen im Einfamilien-Hausbau,
so Heinze Marktforscher, würden also nochmal davonkommen. Aber: Der
Mehrfamilienhausbau hätte im Jahr 2020 eigentlich um mehr als zehn
Prozentpunkte zulegen sollen. Diese Erwartung hatten die steigenden
Baugenehmigungen zum Jahreswechsel 2019 ausgelöst. Dies wird allerdings laut
den Experten nicht der Fall sein. Nach aktuellem Stand wird die Anzahl an Baugenehmigungen
zur Mitte des Jahres 2020 deutlich einbrechen.
Industrie- und Gewerbebau schon
länger in der Krise
Im Segment Nicht-Wohnungsbau, also im
Industrie- und Gewerbebau, sind die Verhältnisse laut der Studie anders. Hier stünde
die Bautätigkeit in den Jahren 2020 und 2021 vor einer zyklischen Abwärtsbewegung.
Diese Entwicklung setzte bereits 2019 ein und soll im Jahr 2022 beendet sein. Die
offene Frage sei, wie die Corona-Krise diese Entwicklung noch beeinflussen wird.
Am stärksten dürften gemäß den Heinze
Experten die wohnähnlichen Betriebsgebäude in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der landwirtschaftliche Bau komme dagegen mit geringeren Einbußen davon.
Einnahmeausfälle am Wohnungsmarkt
treffen viele Vermieter hart
Laut Institut GEWOS führen zu erwartende Mietausfälle bei privaten und
gewerblichen Vermietern zu drohenden Einnahmeausfällen, was deren
Liquiditätssituation und Kreditwürdigkeit nachhaltig belaste. Das wiederum
könne dazu führen, dass Zwangsverkäufe im Bereich der Bestands-Immobilien
folgen.
Theo van der Burgt (BAUHERRENreport GmbH), Quellen: Heinze
Marktforschung, GEWOS-Institut, NTV.de
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