Dienstag, 31. März 2020

Immobilienbranche: Wer in der CORONA-KRISE mit einem blauen Auge davonkommt


Das Ifo-Institut erwartet, wie andere Sachverständigen-Einrichtungen auch, infolge der Corona-Krise einen massiven Einbruch der europäischen und damit auch der deutschen Wirtschaftsleistung. Von -5% bis -50% ist, je nach Institution, die Rede.

Handwerk und Baubranche ebenfalls betroffen

Das spüren vor allem das Handwerk, das aktuell bereits Umsatzeinbrüche von bis zu 50% vermeldet, und natürlich die Baubranche. Eine spezielle Studie der Heinze Marktforschung für die Neubau-Wirtschaft sieht allerdings in dem ganzen Dilemma auch positive Aspekte.

Baugenehmigungen keine Aktienkurse

Baugenehmigungen seien schließlich, so die Studie, keine Aktienkurse, auch wenn die derzeitigen Auswirkungen vor allem im Haus- und Wohnungs-Neubau bereits schmerzhafter seien als diejenigen in der Finanzkrise 2008/2009. Immobilien gehören immer noch zweifelsohne zu den interessanteren Optionen in bzw. nach einer Krise.

Anzahl Bauanträge ab Mitte 2020 möglicherweise wieder steigend

Die Anzahl aller Bauanträge dagegen dürfte in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder ansteigen. „In der Summe wird es bei einer Stabilisierung bleiben“, geben sich die Autoren optimistisch. Der Aufschwung im Bereich des Mehrfamilien-Hausbaus bleibe dank der hohen Nachfrage insgesamt auf stabilem Niveau.

Der Haus- und Wohnungsbau könnte sich möglicherweise zum Jahresende erholen

Die Genehmigungen im Einfamilien-Hausbau, so Heinze Marktforscher, würden also nochmal davonkommen. Aber: Der Mehrfamilienhausbau hätte im Jahr 2020 eigentlich um mehr als zehn Prozentpunkte zulegen sollen. Diese Erwartung hatten die steigenden Baugenehmigungen zum Jahreswechsel 2019 ausgelöst. Dies wird allerdings laut den Experten nicht der Fall sein. Nach aktuellem Stand wird die Anzahl an Baugenehmigungen zur Mitte des Jahres 2020 deutlich einbrechen.

Industrie- und Gewerbebau schon länger in der Krise

Im Segment Nicht-Wohnungsbau, also im Industrie- und Gewerbebau, sind die Verhältnisse laut der Studie anders. Hier stünde die Bautätigkeit in den Jahren 2020 und 2021 vor einer zyklischen Abwärtsbewegung. Diese Entwicklung setzte bereits 2019 ein und soll im Jahr 2022 beendet sein. Die offene Frage sei, wie die Corona-Krise diese Entwicklung noch beeinflussen wird.

Am stärksten dürften gemäß den Heinze Experten die wohnähnlichen Betriebsgebäude in Mitleidenschaft gezogen werden. Der landwirtschaftliche Bau komme dagegen mit geringeren Einbußen davon.

Einnahmeausfälle am Wohnungsmarkt treffen viele Vermieter hart

Laut Institut GEWOS führen zu erwartende Mietausfälle bei privaten und gewerblichen Vermietern zu drohenden Einnahmeausfällen, was deren Liquiditätssituation und Kreditwürdigkeit nachhaltig belaste. Das wiederum könne dazu führen, dass Zwangsverkäufe im Bereich der Bestands-Immobilien folgen.
Theo van der Burgt (BAUHERRENreport GmbH), Quellen: Heinze Marktforschung, GEWOS-Institut, NTV.de

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