Das Jahr 2019 läuft ab, und wie immer steht auch im Haus- und Wohnungsbau
die Frage im Raum, was das Neue Jahr wohl bringen mag?
Neben allgemeinen Zukunft-Trends,
die produzierende Hausbau-Unternehmen direkt betreffen und wegen praktischer Steuerungsfähigkeit
handelbar sind, gibt es nach Meinung verschiedener Branchen-Experten eine ganze
Reihe zusätzlicher Einflussnahmen von außen, denen viele Hausbau-Unternehmen ausgesetzt
sind, ohne diesen ad hoc viel entgegnen zu können.
Ertragsdruck der Zulieferer wächst
und verändert Anforderungen an Produktion und Logistik
Zunächst ist unklar, wie die Zulieferindustrie mit dem mittlerweile wieder erwachten
Ertragsdruck innerhalb ihrer Wertschöpfungskette umgehen wird?
Deren
Preisstrategie dürfte 2020 anders ausgestaltet werden als bisher. Vieles wird
sie versuchen, um Produktionskosten auf ihre Abnehmer abzuwälzen. Fragt sich,
was davon ohne Absatz- und Umsatzeinbußen an private und gewerbliche Bauherrinnen
und Bauherren weitergegeben werden kann?
Digitalisierte Prozessketten nicht
nur für Großbaustellen wichtiger
Mit der zunehmenden Digitalisierung verändern sich die gesamte Landschaft
innerhalb der Bauwirtschaft. Zunächst sind da die Anforderungen der
Produkthersteller an deren eigene Produktion und Logistik zu nennen. Was bedeuten
diese konkret für das Segment der Haus- und Wohnungsbauer und deren
Subunternehmer vor Ort auf der Baustelle? Welche Anpassungen werden
erforderlich und welche kommen unweigerlich 2020 auf diese zu?
Fragen, die
Bauunternehmen nur indirekt berühren mögen, aber mittelfristig von ihnen eine
Beantwortung erwarten.
Wachstumsgrenzen im Markt
offensichtlich erreicht
Die Genehmigungszahlen offenbaren, dass ein weiteres Marktwachstum 2020
nicht wirklich zu erwarten ist. Das Ende der Fahnenstange scheint endgültig
erreicht zu sein. Nicht zuletzt wegen der schon längst nicht mehr ausreichenden
Kapazität.
Das gilt sowohl für Bauunternehmen selbst, als auch für deren
Nachunternehmer aus dem Handwerk und andere, externe Ressourcen, deren
Verfügbarkeit ebenfalls längst ausgereizt ist.
Verfügbarkeit und steigende Preise
bei Bauland begrenzen weitere Expansion
Viele Begrenzungen weiteren Wachstums haben ihre Wurzeln in den sehr starken,
zurückliegenden Jahren. Dazu gehört die chronisch mangelnde Verfügbarkeit
baureifer Grundstücke, die neben allgemeinen Kostensteigerungen in den letzten
Jahren zu einer massiven Verteuerung im Neubau-Sektor geführt hat.
Mit dieser
geht die Ausweisung neuen Baulandes einher, die vielerorts schlicht verschlafen
wurde. Beide zusammen erschweren es auch 2020, Absatzzahlen auf dem Niveau der
letzten Jahre zu konsolidieren.
Behördliche Genehmigungsverfahren
kosten nach wie vor Zeit und Geld
Komplizierte und lange Genehmigungsverfahren mit enormen Zeitverlusten
ergänzen das Gesamtbild. Projekte werden passiv und aktiv zeitlich verschleppt,
können nicht begonnen und nicht wie geplant abgeschlossen werden.
Das nimmt an
vielen Stellen Einfluss auf die Liquiditätssituation. Der Neubaubereich als
Zugpferd und Wachstumsmotor der deutschen Bauwirtschaft kann das nicht
kompensieren, stagniert und droht zu schrumpfen.
Konsequenz: 2020 auf
Ertragssteigerung anstatt auf Umsatzwachstum setzen
Die Zeichen der Zeit und vielerorts stagnierende Umsätze zeigen, dass es
2020 zunehmend wichtiger wird, auf nachhaltige Ertragssteigerungen zu setzen.
Es geht darum, die Wertschöpfung spürbar zu verbessern.
Das erfordert grundsätzliche
Überarbeitungen zur Optimierung vieler Ablaufprozesse nach rein
wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Digitaler, schneller, schlanker und damit
wirtschaftlicher, so könnte die Devise für das kommende Jahr lauten.
Mal sehen, was wir im Neuen Jahr daraus machen können!
Verantwortlich: Theo van der Burgt (BAUHERRENreport GmbH)
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