Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist noch gar nicht überschaubar. Dennoch
kann davon ausgegangen werden, dass ein starker Einbruch nahezu aller Bereiche der
Wirtschaft auch den Immobilienmarkt schwer treffen würde. Das gilt für den
privaten Haus- und Wohnungsbau ebenso wie für den Industrie- und Gewerbebau
sowie den Bau öffentlicher Auftraggeber.
Egal also, ob im privaten oder gewerblichen Baugeschäft: Der Aufschwung,
der von 2010 bis zu Beginn 2020 die Bauwirtschaft beglückt hat, dürfte sein
Ende gefunden haben.
Bautätigkeit läuft – fragt sich nur, wie lange noch?
Ein ganzes Jahrzehnt boomte der Immobilienmarkt, sowohl in den
Genehmigungszahlen als auch in der Projektrealisierung und der Preisentwicklung.
5% Preissteigerung waren an vielen Stellen im Land keine Seltenheit. Auch im
Moment wird - Stand Anfang April 2020 - viel gebaut.
Das Neubaugeschäft lebt dabei allerdings von Auftragsüberhängen aus dem vorigen
Jahr. Alles andere sind Baufortschritte aus Projektbeständen, die 2019 bereits
begonnen wurden. Ganz mau sieht es im Objektgeschäft bei Hotels, Büro- und
Einzelhandelsflächen aus.
Investitionen werden zurückgestellt oder aufgegeben
Wenn es der Wirtschaft nicht gut geht, ändern sich die Grundregeln. Im
gewerblichen Baubereich werden neue Investitionen zurückgestellt oder
aufgegeben. Notwendige Sanierungen werden verschoben, öffentliche Aufträge erst
gar nicht ausgelöst. Das wird Auswirkungen auf die Beschäftigung haben, aber
vor allem auf die Ertragslage der gesamten Branche.
Wünsche werden zurückgestellt oder ganz aufgegeben
Die Menschen haben derzeit andere Sorgen, als sich um ein neues Haus oder
eine neue Wohnung zu kümmern. Für viele geht es um das nackte Überleben.
Aktuell ist die Nachfrage deswegen sehr verhalten und bricht zunehmend weiter
ein.
Finanzielle Engpässe bei Mietern treffen am Ende auch die Vermieter
Hier kommen Mieter in finanzielle Bedrängnis und können ihre Miete ganz
oder teilweise nicht mehr zahlen. Dort bekommen über kurz oder lang auch viele
Vermieter finanzielle Schwierigkeiten, zumindest die Kleineren. Angesichts der
Zwangsversteigerungen, die dadurch den Markt fluten, sieht die Zukunft im
Neubaugeschäft nicht gerade rosig aus.
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